10 Dinge, die du beachten musst, wenn du heimische wilde Kräuter selber sammelst. Auf einen Blick erklären wir dir, wie du heimische Wildkräuter erntest:
- Was braucht man, um Wildkräuter zu sammeln?
- Wo kann man Wildkräuter sammeln?
- Ist das Sammeln erlaubt?
- Kann man Wildkräuter in der Stadt sammeln und essen?
- Welche wilden Kräuter sind essbar?
- Sind Wildkräuter gefährlich oder giftig?
- Wie fängt man an mit dem Wildkräuter sammeln?
- Welche Menge an Wildkräutern darf man ernten? Wie sollte man Wildkräuter aufheben?
- Wie viele Wildkräuter sollte man pro Tag essen?
- In welchen Rezepten kann man heimische Wildkräuter verarbeiten?
Ausrüstung zum Kräutersammeln - Tasche, Sammelmesser, Leintuch
Wenn wir auf unsere Sammelrunde gehen, haben wir meist einen Korb mit einem feuchten Leintuch und ein Sammelmesser dabei. Es reicht aber auch ein Rucksack oder Stoffbeutel, in dem du dein Sammelgut transportieren kannst. Das feuchte Leintuch ist super, um die gefundenen Kräuter frisch zu halten bis du zu Hause bist.
Statt eines speziellen Sammelmessers kannst du auch ein kleines Küchenmesser mitnehmen. Der Vorteil beim Sammelmesser ist die abgerundete Spitze, mit der man auch Wurzeln gut ernten kann und eine stabile, immer scharfe Klinge. Und es ist leicht, klein, handlich und passt in jede Hosentasche.
Wenn wir Brennnesseln oder Hagebutten und Beeren von einem dornigen Strauch ernten, haben wir auch Handschuhe dabei. Wenn die nicht im Sammelbeutel sind, greifen wir einfach mit bloßen Händen beherzt zu.
Sammelstelle zum Wildkräuter pflücken
Wir sammeln immer fernab von befahrenen Straßen oder gedüngten und gespritzten Feldern. Auch gehen wir ein wenig Abseits des Weges, wo keine Hunde ihr Geschäft erledigen oder Menschen ihren Müll hinterlassen. Du kannst dich bei deiner Gemeinde oder Stadtverwaltung vorher informieren, auf welchen wilden Wiesen gesammelt werden darf. Gebiete, die unter Naturschutz stehen sind zum Sammeln leider auch tabu. Die besten Sammelstellen finden wir durch Zufall oder durch Tipps anderer Wildkräutersammler.
Wildkräuter in der Stadt sammeln
Die Überlebenskünstler schaffen es, fast überall zu überleben. In der Stadt begegnen sie uns in kleinen Ritzen am Bordstein, in Parks, auf alten Friedhöfen. Im urbanen Umfeld sollten wir allerdings nicht sammeln. Gerade neben großen Straßen ist der Boden belastet, in Parks wird gespritzt und gedüngt. Trotzdem lohnt es sich loszugehen. Wir lieben es, die heimischen Superfoods vor der Haustür zu entdecken, bestimmen und stehen zu lassen. So sehen wir sie jeden Tag wachsen. Wir beobachten ihren Zyklus vom kleinen Pflänzchen über die Blüte bis dann, wenn sie Samen oder Früchte trägt.
Essbare Wildkräuter
In unseren Breitengraden wachsen nährstoffreiche Pflanzen direkt vor unserer Haustür. Sie schmecken nicht nur lecker, sondern haben meist auch eine Heilwirkung. Welche tollen Inhaltsstoffe Brennnessel, Löwenzahn und Co. mitbringen, lest ihr auf unserem Blog. Viele enthalten große Mengen an Vitaminen, Calcium, Kalium, Eisen und sogar Proteinen. Doch nicht alle Wildpflanzen sind ungefährlich. Manche enthalten giftige Pflanzenstoffe, die auch für uns Menschen problematisch werden können. Deshalb ist es wichtig, sich wirklich gut in die Welt der Wildkräuter einzulesen ehe man sammelt und Wildkräuter verarbeitet. Ziemlich schnell verwechselt man Kräuter, die sich ähnlich sehen wie die Wilde Möhre und die Schafgarbe, aber auch der giftige Schierling. Wenn wir uns nicht sicher sind, lassen wir die Pflanze stehen und fassen sie auch nicht an.
Der ideale Einstieg
Am besten fangen wir mit drei bis fünf Wildkräutern an, die wir kennen und legen unseren Fokus auf sie. Es ist erstaunlich wie oft einem dann genau diese Kandidaten begegnen. Informieren könnt ihr euch auf unserem Blog oder in Büchern über Wildkräuter. Am besten nehmt ihr am Anfang an einer Wildkräuterwanderung teil. Hier erfahrt ihr, welche Kräuter in genau eurer Umgebung wachsen, wie sie aussehen und wie sie wirken.
Realistische Menge und Lagerung gesammelter Wildkräuter
Wenn wir mit dem Sammeln anfangen, sind wir oftmals euphorisch. So viele Wildkräuter in rauen Mengen! Und wir greifen beherzt zu. Doch wir sollten von einer Sammelstelle nur wenig ernten, um den Bestand nicht zu gefährden. Nur weil manche Menschen sie als Unkraut bezeichnen, sollten wir trotzdem ihr Überleben sichern. Wir verlassen die Sammelstelle so, dass man gar nicht merkt, dass etwas gesammelt wurde. Das bedeutet eine Hand voll reicht. Wir fragen uns auch immer ehrlich, ob wir auch all das verarbeiten und essen können, was wir mitnehmen. Deshalb gehen wir lieber öfter, dafür wenig sammeln. So sind auch noch alle Nährstoffe in den frisch geernteten Pflanzen enthalten. Beim Ernten haben wir ein feuchtes Leinentuch dabei. In das legen wir die frischen Kräuter und transportieren sie so nach Hause. Das feuchte Tuch mit den Kräutern legen wir in den Kühlschrank. So halten sie sich zwei bis drei Tage frisch.
Verzehrmenge an Wildkräutern pro Tag
Denn mehr brauchen wir auch nicht. Gerade wenn wir Einsteiger im Thema der Wildkräuter sind, muss sich unser Körper an die vielen Nährstoffe erst einmal gewöhnen. Die sind neu für unsere Verdauung und höher potenziert als in gezüchteten Gemüsesorten aus dem Supermarkt. Deshalb reichen am Anfang drei bis fünf Blätter pro Tag. Wenn sich unser Darm an die Nährstoffe gewöhnt hat, können wir ganz einfach steigern. Viel bringt hier nicht unbedingt viel, denn unser Körper scheidet die Nährstoffe aus, die er nicht aufnimmt, weil er überfordert ist.
Einfache Rezepte, um Wildkräuter zu verarbeiten
Mit unserem Sammelgut zu Hause angekommen, geht es an die Verarbeitung. Da wir an einer sauberen Sammelstelle gesammelt haben, müssen wir die Wildkräuter nicht zwangsweise waschen. Wer sicher gehen möchte, kann dies aber tun. Vor allem, wer in einem Risikogebiet für den Fuchsbandwurm lebt. Je nach Kraut eignet sich eine andere Verarbeitung. Generell gibt es aber viele Möglichkeiten.
Ein paar Ideen, heimische Wildkräuter zu verarbeiten
- Frisch oder getrocknet als Tee
- Tinktur mit Alkohol (Korn oder Wodka) für innere und äußere Anwendung
- Tinktur mit Apfelessig und Honig (Oxymel)
- Auszug in Öl für äußere Anwendung
- Leckerer Wildkräutersalat (zB Feldsalat mit Wildkräutern und Blüten mischen)
- Roh als Snack
- Pesto (mit Nüssen oder Saaten wie Walnüsse, Mandeln, Kürbiskerne)
- Aufstriche wie Hummus
- In Pfannkuchenteig
- Als Topping (auf Suppen) oder essbare Dekoration
- Im Smoothie
- In Energy Balls
- In Wilder Limonade
- Fermentieren
- Mehr Ideen gibt es hier auf unserem Blog
Los geht's - In diesem Artikel konnten wir euch 10 Tipps geben, die wir beachten, wenn wir heimische Wildkräuter sammeln gehen. Für alle Einsteiger und Fortgeschrittenen. Unsere Wildkräuter sind nicht nur voller Nährstoffe, sondern auch lecker. Lass dich von unseren Rezepten auf unserem Blog inspirieren.
Wenn du gern von einem Experten beziehungsweise einer Kräuterhexe lernen möchtest, melde dich bei unseren Events in Berlin an. Komm mit auf eine wilde Kräuterwanderung und lerne bei uns alles rund um die regionalen Kräuter in der Stadt.