In vielen Klostergärten wurde und wird mit dem Mond gearbeitet. Wir geben einen Einblick, wie und warum das funktionieren kann. Und wir müssen dafür auch nicht auf die Astrologie schwören (Lesezeit 3 Min.).
Bauernregeln
Ohne Meteorologen und Messgeräte haben es die Landwirte auch früher sehr gut hinbekommen. Sie richteten sich nach ihren Erfahrungswerten und arbeiteten im Rhythmus der Natur. Und dabei zwangsläufig auch mit dem Mond.
Und auch heutige Studien belegen, dass es einen Unterschied macht, welche Kulturpflanze wir zu welcher Mondphase pflanzen, pflegen und ernten. Beim Thema Wetterwechsel bei Neumond und Vollmond geht die Wissenschaft nicht d’accord. Solche Beobachtungen und Bauernregeln unterscheiden sich allerdings auch von Region zu Region und müssen wohl immer regional betrachtet werden.
Sternzeichen und Mond
Der Mond verweilt in jedem Tierkreiszeichen 2-3 Tage. Für jede Kulturpflanze aus unseren Graden gibt es Richtlinien, in welchem Sternzeichen und in welcher Mondphase sie gesät und geerntet werden soll. Getreide soll bei Vollmond in der Waage gesät werden. Bei abnehmendem Mond darf er dann geerntet werden.
Aussaat und Ernte mit Maria Thun
Die hessische Bäuerin Maria Thun hat die Theorie aufgestellt, dass Frucht, Wurzel, Blüte und Samen und Blatt zu unterschiedlichen Zeiten besonders gut zu ernten sind. Denn die Anziehungskraft des Mondes beeinflusst die Elemente Wärme, Erde, Licht und Wasser jede Phase unterschiedlich stark. Das wirkt sich wiederum auf die verschiedenen Pflanzenteile aus. Sie erstellte folgende Übersicht:
Wärme >> Frucht
Erde >> Wurzel
Licht >> Blüte und Samen
Wasser >> Blatt
Ihrer Erfahrung nach wechselt dieser Einfluss alle 2-3 Tage. Wie auch unsere Tierkreiszeichen.
Es lohnt sich darauf zu achten, wann wir Samen säen, Pflanzen pflegen und ernten. Wir überlegen uns welchem Teil der Pflanze wir uns wann widmen wollen. Frucht, Wurzel, Blüte und Samen oder Blatt? Dann warten wir einen günstigen Tag ab.
Haben wir den optimalen Tag verpasst, warten wir einfach ein paar Tage bis sich der Zyklus wiederholt und wir wieder im richtigen Trigon sind. Eine Mond-App oder ein klassischer Kalender können dabei helfen, den richtigen Tag zu ermitteln.
Pflanzenteil und Tierkreiszeichen
Wärme - Frucht - Löwe, Widder, Schütze
Wenn der Mond in diesen Tierkreiszeichen steht, wird die Pflanze mit Wärme versorgt. Die Früchte wachsen. Es gedeihen z.B. Erdbeeren, Gurken, Tomaten, Kürbisse.
Erde - Wurzel - Jungfrau, Stier, Steinbock
Die Erde gibt an diesen Tagen ihre Kraft in Wurzelgemüse. Kartoffeln, Möhren, Sellerie und Co. bilden Wurzeln.
Licht - Blüte und Samen - Waage, Zwilling, Wassermann
Intensives Licht begünstigt die Bildung von Blüten und Samen. Blumen, Stauden und Zimmerpflanzen freuen sich. Auch gut zur Ernte von Blüten von Wildkräutern.
Wasser - Blatt - Skorpion, Krebs, Fische
An diesen Tagen nährt das Wasserelement die Blätter von Salaten, Fenchel und Kohl. Und natürlich super, wenn wir Kräuter sammeln möchten.
Pflanzen nach dem Mond ernten
Beim Sammeln in der wilden Natur gibt es auch einige Tipps, die man sich ansehen kann. Dennoch sollte man sich hier nicht zu sehr versteifen.
- Neumond: Die Pflanzensäfte steigen langsam von der Erde in die Pflanze. Wir stutzen kranke Pflanzen.
- Zunehmender Mond: Alles Oberirdische wächst. Die Säfte steigen in die Pflanze. Wir säen und pflanzen alles, was nach oben wachsen soll. Pflanzen nehmen Regen und Gießwasser besser auf.
- Vollmond: Es wird gesagt, dass Kräuter nun ihre stärkste Heilkraft besitzen. Vor allem Wurzeln. Zu dieser Zeit können wir unsere Pflanzen auch düngen.
- Abnehmender Mond: Der Pflanzensaft kehrt in die Erde und Wurzeln zurück. Wir säen und pflanzen alles, was nach unten wächst.
- Früher Morgen: Sammeln von Pflanzenteilen über der Erde.
- Später Nachmittag: Ernten von Wurzeln.
Auch wenn es auf den ersten Blick nach astrologischen Humbug aussieht. Der Zyklus der einzelnen Pflanzenphasen hat sich in der Praxis bestätigt. Wir müssen die einzelnen Tage auch nicht nach den Tierkreiszeichen benennen. Ein guter Merktipp sind sie immerhin. Wir wünschen ein erfolgreiches Gartenjahr!
Bildcredit: Maike Grimm