Hagebutte

Wenn die Zeit gereift ist, leuchten die roten Scheinfrüchte der Wildrose überall hervor. Auf keinem Fall sollte diese essbare Wildpflanze auf unserem Speiseplan fehlen. Denn die heimische Hagebutte ist tatsächlich eine der Vitamin-C-reichsten Pflanzen der Welt. Als wahres Superfood liefert sie uns in der Erkältungszeit die extra Dosis Nährstoffe, die wir brauchen. Nebenbei lässt sie sich ganz einfach verarbeiten - wir zeigen wie! Bei uns hat sie es deshalb in unser Oxymel Immun geschafft (Lesezeit 2 Min).

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Alles, was du über diese essbare Wildpflanze wissen musst:

  • Inhaltsstoffe und Wirkung der Hagebutte.
  • Lieber selbst gesammelt als gekauft - es lohnt sich
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  • Die Hagebutte richtig sammeln und (roh) verarbeiten
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  • DIY: Eine Anleitung zum Trocknen für Hagebuttenpulver und übrige Hagebuttenkerne
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Das macht die Hagebutte in der Naturheilkunde so gesund:

  • Wie schon erwähnt: Unmengen an Vitamin C. Um es genau zu sagen: 400 bis 1.500 mg pro 100 g (eine Zitrone kommt auf 53 g).

  • Außerdem ist sie reich an B-Vitaminen, Betacarotin und Vitamin K.

  • Der sekundäre Pflanzenstoff Lycopin verleiht den Früchten ihre Farbe und gilt als hochpotentes Antioxidant.

  • Der sekundäre Pflanzenstoff Galaktolipid wirkt nachweislich entzündungshemmend. Dieser Stoff sitzt in den Kernen und der Schale.

  • Die enthaltenen Gerbstoffe wirken ebenfalls entzündungshemmend und sind super bei Magen-Darmbeschwerden.

  • Die Anwendung umfasst Verdauungsbeschwerden, die Erholung nach einer Krankheit und allgemeine Müdigkeit, Magen-Darmbeschwerden, Harnwegsbeschwerden und allgemein die Stärkung des Immunsystems.

Regional und doch oft von weit her

Trotz der beachtlichen Inhaltsstoffe kultiviert die Hagebutte hierzulande kaum jemand. Viele Pulver und Tees, die ihr in den Supermärkten kaufen könnt, stammen aus China oder Chile. Und das, obwohl diese essbare Wildpflanze direkt vor unserer Nase zuhauf wild wächst.

Warum ist das so?

Das Ernten der Hagebutte ist mühsam: Maschinen gibt es nicht. Zerkratzte Arme und juckende Finger gehören oft dazu - doch es lohnt sich. Wenn ihr das heimische Superfood also regional und ohne große Lieferwege haben wollt, müsst ihr selber ran. Das Gute: Das Ernten lässt sich direkt mit einem Herbstspaziergang verbinden und ihr könnt danach die volle Kraft der Inhaltsstoffe genießen.

Wann lässt sich die Hagebutte am besten sammeln?

Die Früchte sind mal dunkelrot, mal eher orange, länglich oder kugelrund. Essbar ist das Fruchtfleisch und die Schale aller Sorten. Von September bis Dezember könnt ihr sie sammeln. Die Hagebutten sind reif, wenn ihre Farbe leuchtet und sie noch relativ hart sind. Dann ernten wir sie am besten gleich. Zu weiche Hagebutten verlieren schon ihren Vitamin-C-Gehalt. Allerdings schmecken sie nach dem ersten Frost etwas süßer. Unsere Tipps zum Sammeln von essbaren Wildkräutern findet ihr übrigens hier.

Kann man Hagebutten auch roh essen?

Die Antwort lautet: „Ja, aber.“ Ihr solltet vor Verzehr unbedingt die Kerne entfernen, diese können nämlich im Hals und Rachen fies jucken. Wer empfindliche Haut hat, macht das sogar lieber mit Handschuhen. Am besten direkt von der Pflanze in den Mund. Oder abspülen und ab auf den Salat oder in den Smoothie geben.

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Rezept: Hagebuttenpulver

Die Hagebutte ist nicht giftig. Im Gegenteil. Beliebt ist die Verarbeitung zu Hagebuttenmarmelade, Hagebuttentee oder auch Hagebuttenöl. In 100 g Hagebutten-Marmelade finden sich aber nur noch 50 mg des hitzeempfindlichen Vitamin C. Besser geeignet ist eine schonende Trocknung bis maximal 40 Grad (nicht im Ofen). So lassen sich alle wertvollen Nährstoffe in Pulverform erhalten.

  • Hagebutten halbieren und von Kernen und Stiel befreien.

  • Die Früchte waschen, um alle juckenden Härchen zu entfernen.

  • Gut trocken tupfen und entweder in einem Dörrgerät, in der Sonne oder auf der Heizung trocknen.

  • In einem Hochleistungsmixer oder Kaffeemühle zu Pulver vermahlen.

  • Pulver in ein dunkles Glas sieben.


Keine Reste - stattdessen Tee

Die Kerne müsst ihr nicht wegschmeißen. Aus ihnen könnt ihr einen Kernlestee herstellen. In den Kernen ist Kieselsäure und Vanillin enthalten. Ein etwas in Vergessenheit geratenes Rezept, das tatsächlich etwas vanillig schmeckt und super bei Blasenbeschwerden hilft.

Dafür die Kerne trocknen und in 500 ml Wasser über Nacht einweichen. Am nächsten Tag erhitzen und 20 Minuten ziehen lassen. Der Tee ist nichts, wenn es mal schnell gehen soll. 

Die Hagebutte stimmt uns immer schon auf die kältere Jahreszeit ein. Deshalb genießen wir es besonders, die letzte Runde sammeln zu gehen.