Mit ihren kleinen gelben Blüten strahlt sie uns im Sommer gute Laune entgegen. Die Königskerze ist in der Pflanzenheilkunde schon lange als Erkältungskraut bekannt. Sie löst Schleim und lindert Hustenreiz. Doch sie hat auch andere praktische Anwendung als echte Fackelkerze gefunden – die Fackeln wurden am Wegesrand erleuchtet, wenn der König in die Stadt ritt. Wir stellen euch diesen praktischen Helfer einmal genauer vor.
Wir klären eure Fragen:
- Wann sammeln wir die Königskerze? Wie erkennt man sie?
- Wie hat man die Königskerze früher verwendet?
- Wofür ist die Königskerze gut? Wie wirkt sie? Welche Inhaltsstoffe finden wir?
- Rezepte für Tee mit Königskerze und Königsöl
Sammelzeit
Die Königskerze ist leicht zu erkennen. Sie ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr sieht man nur die flauschige Rosette, die am Wegesrand wächst. Sie ist samtig dunkelgrün, mit handgroßen Blättern. Im darauffolgenden Jahr wächst die Kerze aus den wolligen Blättern. Diese robusten Stiele werden schon mal bis zu 2 Meter hoch. Sie sind bedeckt von Blütenknospen. Nach und nach öffnen sich diese zu strahlend gelben Blüten. Diese sind im Juli und August unser begehrtes Sammelgut. Aber auch Insekten lieben sie als Nahrungsquelle und Raststation. Und sie lässt sich auch toll im Garten anpflanzen.
Facts
Es existieren über 300 Arten der Gattung der Wollblume. Die Königskerze gibt es in Mitteleuropa und um das Mittelmeer herum. Hippokrates heilte mit ihr Wunden, Hildegard von Bingen behandelte raue Hälse mit den gelben Blüten.
Sie diente den Menschen aber nicht nur als Heilpflanze, sondern war auch praktisch als Fackelkraut. Sie wurde in Pech getränkt und dann entzündet. Daher wahrscheinlich der Name Königskerze. Auch die Rosettenblätter wurden zu Brennkraut getrocknet und als Zunder verwendet. Bei uns kommt die Königskerze ebenfalls als belebendes Kraut in unsere heimischen Räucherbündel.
Auf Reisen schlugen Wanderer ihren Proviant in die flauschigen Blätter ein – das wohl nachhaltigste Butterbrotpapier aller Zeiten.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Es gibt drei Arten, die in der Heilpflanzenkunde verwendet werden. Die Gemeine Königskerze, die Großblumige Königskerze und die Kleinblütige Königskerze. Sie enthalten bis zu 3 Prozent Schleimstoffe. Diese legen sich über unsere Schleimhäute im Rachen und beruhigen Halsschmerzen. Die Triterpensaponine lösen den Schleim bei Erkältungsbeschwerden und lästigem Reizhusten. So können wir befreit abhusten. Die Königskerze ist also Helfer bei Erkältungen mit Husten und Heiserkeit zum Entschleimen, zum Schutz der Schleimhaut und zur Reizlinderung.
Rezept
Weil die gelben Blüten der Königskerze schön mild und leicht süßlich schmecken, sind sie auch ein geeignetes Kraut für Kinder. Wir bereiten einen Tee aus 3-4 TL getrockneter Blüten zu. Nach 10-15 Minuten seien wir die Blüten ab.
In der traditionellen Heilpflanzenkunde stellt man Königsöl her. Dafür werden die Blüten in Öl für einige Tage ausgezogen. Das dient zur Behandlung von Ohrenschmerzen, Ekzemen im Gehörgang und chronischer Mittelohrvereiterung. Beim Ansetzen des Öls nehmen wir frisch geerntete Blätter, die noch nicht braun geworden sind.
Schmeckt: mild, leicht honigartig