KRAFTVOLLE
HAGEBUTTE

Warum wir das heimische
Wildobst lieben

5 MIN

Im Herbst leuchten die roten Scheinfrüchte der Wildrose überall hervor. Auf keinem Fall sollte diese essbare Wildpflanze auf unserem Speiseplan fehlen. Denn die heimische Hagebutte ist eine der Vitamin-C-reichsten Pflanzen der Welt. Als wahres Superfood liefert sie uns in der Erkältungszeit die extra Dosis Nährstoffe, die wir brauchen. Nebenbei lässt sie sich ganz einfach verarbeiten – wir zeigen, wie.

Inhaltsstoffe und Wirkung der Hagebutte – das macht sie so gesund

4 FAKTEN


01

Vitamin C: Die Hagebutte ist eine der Vitamin-C-reichsten Pflanzen der Welt! Um es genau zu sagen: 400 bis 1.500 mg pro 100 g (die Werte variieren je nach Sorte und Reife der Frucht). Eine Zitrone kommt auf gerade einmal 53 mg. Damit ist die Hagebutte eine wunderbare Unterstützung für die Immunabwehr in der Erkältungszeit.

02

Lycopin: Dieser sekundäre Pflanzenstoff verleiht den Früchten ihre Farbe und gilt als hochpotentes Antioxidant. Es fängt freie Radikale ab und kann so Zellschäden vorbeugen.

03

Galaktolipid: Ein weiterer sekundärer Pflanzenstoff, der nachweislich entzündungshemmend wirkt. Dieser Stoff sitzt in den Kernen und in der Schale. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken ebenfalls entzündungshemmend und sind super bei Magen-Darm-Beschwerden.

04

Anwendung: Du kannst die Hagebutte wunderbar bei Verdauungs- oder Magen-Darm-Beschwerden, zur Erholung nach einer Krankheit oder bei allgemeiner Müdigkeit nutzen.

Regional und doch oft von weit her

Trotz der beachtlichen Inhaltsstoffe kultiviert kaum jemand die Hagebutte hierzulande. Viele Pulver und Tees, die ihr in den Supermärkten kaufen könnt, stammen aus China oder Chile. Und das, obwohl diese essbare Wildpflanze direkt vor unserer Nase zuhauf wild wächst.

Warum ist das so?

Das Ernten der Hagebutte ist mühsam: Maschinen gibt es nicht. Zerkratzte Arme und juckende Finger gehören oft dazu - doch es lohnt sich. Wenn ihr das heimische Superfood also regional und ohne große Lieferwege haben wollt, müsst ihr selber ran. Das Gute: Das Ernten lässt sich direkt mit einem Herbstspaziergang verbinden und ihr könnt danach die volle Kraft der Inhaltsstoffe genießen.

Hagebutten sammeln und ernten

Die Früchte sind mal dunkelrot, mal eher orange, länglich oder kugelrund. Essbar sind das Fruchtfleisch und die Schale aller Sorten. Von September bis Dezember könnt ihr sie sammeln. Die Hagebutten sind reif, wenn ihre Farbe leuchtet und sie noch relativ hart sind. Dann erntet ihr sie am besten gleich. Zu weiche Hagebutten verlieren bereits ihren Vitamin-C-Gehalt. Allerdings schmecken sie nach dem ersten Frost etwas süßer.

Kann man Hagebutten roh essen?

Die Antwort lautet: „Ja, aber.“ Ihr solltet vor Verzehr unbedingt die Kerne entfernen, diese können nämlich im Hals und Rachen fies jucken. Wer empfindliche Haut hat, macht das sogar lieber mit Handschuhen. Ansonsten: Stiel abziehen und Mus direkt von der Pflanze in den Mund ausquetschen. Auch lecker auf dem Salat oder im Smoothie.

DIY: Hagebuttenpulver

Die Hagebutte ist nicht giftig. Im Gegenteil. Beliebt ist die Verarbeitung zu Hagebuttenmarmelade, Hagebuttentee oder auch Hagebuttenöl. In 100 g Hagebutten-Marmelade finden sich aber nur noch 50 mg des hitzeempfindlichen Vitamin C. Besser geeignet ist eine schonende Trocknung bis maximal 40 Grad (nicht im Ofen). So lassen sich alle wertvollen Nährstoffe in Pulverform erhalten.

Zutaten


Frische Hagebutten: Die oval-länglichen Früchte der Hundsrose findest du im Herbst vor allem an sonnigen Wegrändern, Hecken und Waldrändern.

Zubereitung


01

Hagebutten halbieren und von Kernen und Stiel befreien.

02

Die Früchte waschen, um alle juckenden Härchen zu entfernen.

03

Gut trocken tupfen und entweder in einem Dörrgerät, in der Sonne oder auf der Heizung trocknen.

04

In einem Hochleistungsmixer oder Kaffeemühle zu Pulver vermahlen.

05

Pulver in ein dunkles Glas sieben.

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Keine Reste: Statt dessen Tee

Die Kerne müsst ihr nicht wegschmeißen. Aus ihnen könnt ihr einen Kernlestee herstellen. In den Kernen ist Kieselsäure und Vanillin enthalten. Ein etwas in Vergessenheit geratenes Rezept, das tatsächlich etwas vanillig schmeckt und super bei Blasenbeschwerden hilft.

Zutaten


Hagebutten-Kerne

Zubereitung


01

Die entfernten Kerne an der Luft oder auf der Zeizung trocknen lassen

02

Anschließend in 500 ml Wasser über Nacht einweichen.

03

Am nächsten Tag erhitzen und 20 Minuten ziehen lassen. Kraft der Natur genießen!