Walnüsse kennen wir zunächst als gesunden Snack zwischendurch. Braune, harte Schale, leckerer Kern mit vielen gesunden Fetten, Eiweiß und Nährstoffen. Doch hast du dich schon mal gefragt, wie die Walnuss am Baum aussieht? Sie ist apfelgrün, rund und super gesund. Deshalb wird sie auch in der Pflanzenheilkunde eingesetzt. Wir zaubern aus den jungen Walnüssen eingelegte Schwarze Nüsse und einen Likör.
In diesem Artikel lernt ihr alles über die Walnuss
- Welche Nährstoffe sind in der Walnuss enthalten?
- Wie nutzt man sie in der Heilpflanzenkunde? Gegen was hilft Walnuss?
- Wann kann man Walnüsse sammeln?
- Ein Rezept für Schwarze Walnüsse
- Ein Rezept für Nocino, Walnusslikör
Nährstoffe und Wirkung von Walnüssen
Walnüsse enthalten viel ungesättigte Fette. Außerdem 11-16 Gramm Eiweiß auf 100g. Kichererbsen im Vergleich enthalten 19g. Als gesund gelten die Walnüsse, weil sie die Nüsse mit dem höchsten Gehalt an Linolsäure sind und Zink, Kalium, Magnesium und verschiedene Vitamine enthalten. Auf kleinstem Raum steckt hier so viel Gutes!
Die grünen, erst halbreifen Früchte enthalten bis zu 1 Prozent Vitamin C. Sie sind deshalb eine der Vitamin C-reichsten Früchte in Mitteleuropa.
In der Heilpflanzenkunde nimmt man die Blätter und Nussschalen, da diese Gerbstoffe, Flavonoide und Vitamin C enthalten. Der alte Dioskurides kurierte mit diesen Pflanzenteilen Bandwurm, mit Pfeilgift infizierte Wunden und Hundebisse. Und auch heute finden die Extrakte ihren Einsatz. Sie werden äußerlich bei Hautproblemen eingesetzt. Innerlich wirken sie antiseptisch, wurmtreibend und tonisierend.
Walnüsse ernten und sammeln
Der Name Walnuss stammt vom mittelhochdeutschen Wort Welsch Nuss ab. Welsch bedeutet “von den Romanen kommend”. Denn nach Deutschland fand die Walnuss aus Frankreich oder Italien. Ein Baum trägt erst Nüsse, wenn er 10 Jahre oder älter ist.
Wann wir die Walnüsse selbst sammeln, kommt darauf an, wie wir sie verarbeiten möchten. Wenn wir die Nüsse knacken und verarbeiten wollen wie die Walnüsse aus der Tüte, starten wir mit dem Sammeln Ende September oder Anfang Oktober. Reife Walnüsse erkennen wir daran, dass sich die Schale von der Nuss löst und zu Boden fällt. Zuhause trocknen wir die Nüsse für einige Tage und können sie dann knacken.
Wir können aber auch die halbreifen Nüsse sammeln. Was viele nicht wissen: Walnüsse wachsen nicht schon braun am Baum. In frischem Zustand sind sie Apfelgrün mit einer glatten Schale.
An Johanni, dem 21. Juni, sind die Nüsse genau richtig, um daraus Schwarze Nüsse und Nocino, Walnusslikör, zu machen. Die Zubereitung der beiden Köstlichkeiten ist wirklich einfach. Eine tolle Sache, um die Ernte für den Winter zu verarbeiten. Und Vorfreude auf die kalte Jahreszeit zu schüren.
Rezept: Schwarze Nüsse
Eine wahre Delikatesse sind schwarze Nüsse. Diese sehen zwar nicht wunderschön aus, sind aber super lecker und herrlich würzig. Fertig zubereitet kann man sie in in Scheiben schneiden. Passt super zu Salaten, aber auch würzigem Käse oder herbstlichen Gemüsegerichten.
Zutaten und Material für 1 Glas
- 1 kg Grüne Walnüsse
- 1 L Wasser
- 1,2 kg Gelierzucker (2:1)
- Mark einer Vanilleschote
- 1 Zimtstange
- 3-4 Nelken
- ein wenig Schale einer Bio-Zitrone
- 1 steriles Glas
Und so geht’s
- Nüsse mit dicken Nadel rundum einpieksen. In einer Schüssel mit kaltem Wasser einweichen.
- Für zehn Tage zweimal täglich das Wasser wechseln.
- An Tag 11 die Nüsse in einem Topf mit kaltem Wasser bedecken. Aufkochen und 30-40 Minuten köcheln lassen. Dann die Nüsse abschrecken.
- Zucker mit 1 L Wasser und Gewürzen aufkochen. Die Nüsse 10 Minuten in dem Sud kochen.
- Alles zusammen in ein steriles Glas füllen und verschließen. 6 Monate an einem kühlen, dunklen Ort verwahren. So sind die Nüsse bis zu 3 Jahre haltbar.
Rezept: Nocino (Likör aus Walnüssen)
Wer einmal Likör selbst hergestellt hat, möchte nichts Gekauftes mehr. Er schmeckt herrlich zu Desserts wie Eis oder auch einfach pur im Glas. Wir genießen ihn an ganz besonderen Momenten mit Familie und Freunden. Ist schon fast zur Tradition geworden. Wenn anstoßen, dann mit ein wenig Nocino.
Der Trick liegt dabei, dass die Nüsse noch eine weiche Schale haben und sich leicht durchschneiden lassen. Innen sollten sie noch weich und fest sein.
Zutaten und Material für 2 Liter
- etwa 35 grüne Walnüsse, geviertelt
- Schale einer Bio-Zitrone
- 4 Walnussblätter
- 1 Zimtstange
- 2 Körner Piment, Pfeffer oder Nelken (je nach Geschmack)
- Mark einer halben Vanilleschote
- 1 L Wodka
- 250 ml Wasser
- 500 g Brauner Zucker
- sterile Einmachgläser (besser noch: ein sehr Großes)
- Sterile Flaschen
- Stofftuch oder Kaffeefilter
So geht’s
- Alle Zutaten bis auf Wasser und Zucker vermengen, gleichmäßig auf die Einmachgläser verteilen und verschließen. Vorsichtig schütteln, sodass sich alles vermengt. An einem kühlen, dunklen Ort für 2 Monate lagern und ab und zu schütteln.
- Nach 2 Monaten Wasser und Zucker aufkochen und rühren bis sich der Zucker gelöst hat. Abkühlen lassen.
- Einmachgläser öffnen. Über eine Schüssel ein Stofftuch legen. Inhalt der Gläser in die Schüssel bzw. auf das Tuch kippen, um die Nüsse abzuseihen. Diesen Sud mit dem frisch gekochten Sirup vermengen.
- Gemisch in die Flaschen umfüllen und verschließen. Für einen weiteren Monat ruhen lassen. Oder mehr - je länger, desto aromatischer!
Was zuerst wie viel Aufwand wirkt, sind für uns am Ende einfach immer schöne Projekte. Mit den Händen zu arbeiten. Sammeln und die Schätze aus der Natur selbst weiterverarbeiten. Werkeln ohne Input von außen. Sich Zeit nehmen, experimentieren. Und schließlich der Moment der Verkostung mit dem Wissen: Das haben wir selbst gemacht!
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