Auch im Übergang von Herbst auf Winter finden wir noch wilde Beeren. Weißdorn und Schlehen lassen sich gemeinsam zu einem fruchtigen Punsch ohne Alkohol und Industriezucker vereinigen. Der schmeckt nicht nur lecker, sondern versorgt unseren Körper mit tollen Nährstoffen. Die Zeit und Arbeit lohnen sich (Lesezeit Min. 2).
Weißdorn
Weißdornblätter und -Blüten stärken unser Herz. Ganz ohne Nebenwirkungen. Außerdem ist der Weißdorn ein toller Helfer bei Nervosität und Stress. Man verwendet Blüten, Zweige und Früchte. Diese enthalten Flavonoide und oligomeren Proanthocyanidine. Sie weiten die Gefäße und lassen unser Blut besser fließen. Gleichzeitig gleichen sie zu hohen oder niedrigen Blutdruck aus. Die säuerlich-süßen Früchte reifen zwischen August und Oktober heran. Man kann sie roh essen, allerdings sind sie etwas mehlig. Für dieses Rezept kannst du getrocknete Beeren verwenden.
Schlehdorn
Die Pflanze wirkt mit ihren Gerbstoffen, Vitamin C und Flavonoiden zusammenziehend auf die Schleimhäute (gut bei wunden Stellen im Mund) und leicht abführend. Die Blüten stärken den Magen. Zudem wird die Schlehe eingesetzt, um Fieber zu senken und Entzündungen zu hemmen. Eine tolle Stärkung nach einer Infektion. Schlehenbeeren kann man einfach vom Strauch naschen. Jedoch sollte man die Kerne nicht mit essen. Denn der enthält Amygdalin, das im Körper zu Blausäure umgewandelt wird. Die Schlehen sind im Winter lebenswichtig für Vögel. Daher bitte immer nur wenig ernten. Nach dem ersten Frost werden die Beeren süßlich.
Rezept
Part I: Weißdornsirup
- 500 g frische Weißdornbeeren
- Wasser
- 250 g naturbelassener Akazienhonig
- 1 Bio-Zitrone (kompletter Saft)
Methode
- Beeren waschen, in einen Topf füllen und mit Wasser vollständig bedecken.
- 15-20 Minuten köcheln, dabei gelegentlich umrühren, Flüssigkeit in einen zweiten Topf gießen. Dafür ein Sieb nutzen und Beeren gut ausdrücken Zitrone auspressen, Saft zur Flüssigkeit geben und für drei Minuten aufkochen.
- Auf unter 40 Grad abkühlen lassen, dann Honig einrühren.
- In sterile Gläser abfüllen.
Tipp: Der Sirup lässt sich auch jetzt schon mit Wasser verdünnt genießen.
Part II Schlehensaft (3-4 Tage)
- 1 kg Schlehen*
- 1,5 l Wasser
- 100 g naturbelassener Akazienhonig
- 1 Bio-Zitrone (2 EL Saft)
- Zimt nach Belieben
* gesammelt nach dem ersten Frost oder 24 Stunden in der Gefriertruhe gelagert; erst dann sind die Bitterstoffe zerfallen.
Methode
- Schlehen waschen und putzen, Wasser aufkochen.
- Schlehen in einem Topf mit heißem Wasser übergießen, mit Deckel einen Tag ruhen lassen.
- Am nächsten Tag Schlehen abseihen und den Sud auffangen.
- Sud aufkochen und zurück zu den Schlehen geben, mit Deckel einen Tag ruhen lassen. Vorgang 3 bis 5 Mal wiederholen.
- Sach dem letzten Tag Sud mit Zitronensaft aufkochen, unter 40 Grad abkühlen lassen, Honig und Zimt einrühren.
Part III
- Weißdornsirup (aus Part I)
- Schlehensaft (aus Part II)
- ggf. Honig, Zimt, Bio-Zitrone, Bio-Orange, Wasser
Methode
- Beide Flüssigkeiten zusammenschütten und aufwärmen (nicht aufkochen, sonst gehen Nährstoffe von Honig verloren)
- Mit mehr Honig, Zimt und Zitrone abschmecken oder mit Wasser strecken; Orange waschen, in Scheiben schneiden und pro Tasse eine Scheibe hinzufügen. Prost!
Wie auch bei Oxymel gilt hier: "Gut Ding will Weile haben". Dieser Prozess ist für uns ein schönes Ritual im Advent. Eine tägliche Beschäftigung mit den Händen, fernab vom Bildschirm. Der entstandene Punsch wird dann mit noch mehr Achtsamkeit verkostet. Auch ein tolles Weihnachtsgeschenk oder Projekt für die Feiertage!