DIY-Wildkräuter-Tee: wir zeigen, wie es geht!

Essbare Wildkräuter sammeln, trocknen, lagern - bereit für den Tee. Einige Dinge dürfen wir beim Teekochen dennoch beachten. Wir erklären, wie wir es richtig angehen, teilen unsere Tipps und 5 köstliche Tee-Kombinationen (Lesezeit 3 Min.).

  

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Essbare Wildkräuter selber sammeln

Frische Kräuter haben noch mehr Aroma, Mineralien und Vitamine. Je nachdem, wann wir eine Pflanze sammeln, enthält sie unterschiedlich viele Wirkstoffe. Das ist von einer Pflanze zur anderen unterschiedlich. Am meisten Power steckt oft in den Blättern vor der Blüte der Pflanze oder der Wurzel im Herbst. Es lohnt sich immer eine kurze Recherche zum jeweiligen Kraut.

Sammelgut richtig trocknen

Weil wir nicht das ganze Jahr über frische Kräuter sammeln können, trocknen wir sie. Wir lagern es an einen luftigen, schattigen Ort. Dort ruhen die Kräuter auf Zeitungspapier, großen Gittern oder Sieben für einige Tage bis sie knistern, wenn man sie bricht.

Richtige Lagerung von Tee

Der Wildpflanzenexperte Rudi Beiser hat uns im Interview auch erklärt, dass Tee immer unzerkleinert getrocknet werden sollte. Nur dann bleiben alle Wirkstoffe enthalten, weil sie nicht so stark oxidieren können. Sind die Blüten und Blätter noch ganz, konservieren sie ihre Inhaltstoffe. Am besten füllen wir sie in dunkle Gläser oder Papiertüten ab. Weg von Hitze, Luft, anderen Aromen und Feuchtigkeit. Die Kräuter sollten locker übereinander liegen.

Wir raten deshalb zum eigenen Sammeln oder Kaufen von möglichst unverarbeiteten Blättern. Für uns ist es auch immer toll die ganzen Blätter beim Aufgießen zu beobachten und wie die Blüten sich öffnen. Wirbelwasserwunder.

Faustregel zur Zubereitung von Wildkräutertee

Als Faustregel gilt ein Teelöffel loser, getrockneter Kräutermischung auf eine Tasse Tee. Von Wurzeln, Beeren, Rinden, großen Blättern und Blüten darf auch mehr drin sein. Dafür eher weniger von zarten Blättern. Wenn wir mit frischen Kräutern arbeiten, nehmen wir die doppelte Menge.

Zuerst geben wir die Kräutermischung in die Kanne, gießen mit kochendem Wasser von 95 Grad Celsius auf und bedecken sie mit einem Deckel. Denn manche Nährstoffe sind wasserlöslich und steigen mit dem Dampf auf und verfliegen.

Je nach Kraut und Anwendung zieht unser Tee unterschiedlich lang. Härtere Pflanzenteile wie Wurzeln, Beeren oder Rinden brauchen 15-30 Minuten. Blüten und große Blätter lassen wir 5 Minuten im Wasser. Zarte Blätter ungefähr 10 Minuten. Dann seihen wir die Kräuter ab.

Meist brühen wir mehr als nur eine Tasse Tee auf. Das hat den Vorteil, dass wir den ganzen Tag über Nachschub haben. Einmal ausgegossen und abgeseiht, bewahren wir ihn in einer Thermoskanne oder in einer Teekanne über einem Stövchen auf.

Dosierung von Kräutertee am Tag

Ist der Tee fertig, trinken wir nicht alles auf einmal. Gerade für heilkundliche Zwecke sind kleinere Dosen über den Tag verteilt sinnvoll. Auch eine halbe Tasse jede Stunde ist denkbar. Übrigens gewöhnen wir uns auch schnell an die Bitterstoffe von bitteren Kräutern. Sie sind so wertvoll und fehlen heute oft in unserer Nahrung. Ist uns ein Tee dennoch zu bitter für den Moment, süßen wir mit Honig nach.

Zubereitung von Magerten mit essbaren Wildkräutern

Ähnlich wie Tees lassen sich auch Auszüge herstellen. Sie sind eine schöne Variante für unsere tägliche Dosis Wildkräuterkraft. Der Unterschied ist die Wassertemperatur, die Menge der Kräuter und die Ziehzeit. Für einen Auszug nutzen wir auch warmes oder kaltes Wasser. Es kommen mehr Kräuter in die Mischung, die für mehrere Stunden oder auch über Nacht durchzieht. Deshalb enthalten Auszüge mehr Nährstoffe als Tees.
Wir verwenden 1-3 Teelöffel auf eine Tasse. Hier lohnt es sich aber direkt mehr anzusetzen. Wenn die Kräuter abgeseiht sind, trinken wir die Mischung innerhalb der nächsten 24 Stunden.

Kurzum sehen wir also:

  • frische Kräuter vor der Blüte sammeln frische Kräuter luftig und schattig lagern
  • Kräuter möglichst nicht zerkleinern
  • 1 TL trockene Kräuter pro Tasse (oder mehr) 95 Grad C, Gefäß mit Deckel schließen
  • Härtere Pflanzenteile 15-30 Minuten, Blüten und große Blätter 5 Minuten, zarte Blätter 10 Minuten
  • In kleinen Dosen trinken
  • Mazerate enthalten oft mehr Nährstoffe als Tees


Unsere Rezeptideen: 5 köstliche Teekombinationen zur Immunhilfe!

In der Pflanzenheilkunde wird besonders häufig mit Tees gearbeitet. Sie sind unkompliziert in der Zubereitung und können schnell zubereitet werden. Einmal abgekühlt geben wir gern auch ein wenig Honig (in Bioqualität aus der Region) mit in den Tee für den extra Nährstoffkick und Energie.

  • Bronchi-Tee: Quendel, Dost und Rosmarin zu gleichen.Kann bei Nebenhöhlenentzündungen, hartnäckigem Husten und bakteriellen Infekten getrunken werden.
  • Immun-Unterstützer: 3 Teile Labkraut, 2 Teile Sonnenhut, 2 Teile Holunderblüten, 1 Teil Holunderbeeren, 1 Teil Melisse.Die tonisierenden Wirkstoffe können das Immunsystem und die Lymphen während einer Grippe unterstützen. Gut ziehen lassen und über den Tag verteilt trinken.
  • Tägliche Tasse: 2 Teile Holunderblüten, 2 Teile Sonnenhut, 1 Teil Hagebuttenschalen.Dieser liebliche Tee steckt voller Vitamin C und kann dein Immunsystem täglich auf Trab halten.
  • Durchatmen: 3 Teile Königskerze, 1 Teil Salbei und 1 Teil Thymian.Würden wir trinken bei Halsweh und hartnäckigem Husten.
  • Der Klassiker: Schafgarbe, Holunderbeere und Pfefferminze zu gleichen Teilen.Dieser Klassiker aus der Pflanzenheilkunde und schmeckt lieblich-frisch. Er wird bei Atemwegserkrankungen zubereitet und soll innere Entzündungen reduzieren und generelle Erkältungssymptome mildern. Ganz heiß getrunken kann er Fieber auslösen.
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    Zwei tolle Rezepte von Rudi für Tees, die unser Immunsystem unterstützen findest du in unserem Magazin.