Wilder Kaffee

Wir haben lange nach einer passenden Kaffee-Alternative gesucht. Sie sollte schmecken, uns beleben und regional sein. Herausgekommen ist unser Wilder Kaffee. Der Kaffee-Ersatz enthält Wurzeln aus Löwenzahn, Wegwarte und Bucheckern sowie den Vitalpilz Chaga. Eine gesunde Alternative zum täglichen Koffeinkick, die trotzdem nach Bohnenkaffee schmeckt und sanft wach macht  (Lesezeit 3 Min).

 

In diesem Artikel erfährst du:

  • Welche Alternativen zu Kaffee gab es früher?
  • Warum schmecken Muckefuck und Getreidekaffee nach Kaffee?
  • Welche Wildpflanzen kann man zu Kaffee verarbeiten?
  • Welche Wirkung haben Bucheckern, Wegwarte, Löwenzahnwurzel und Chaga?
  • Wie bereitet man Kaffee aus Wildpflanzen zu?


Tradition von Muckefuck und Getreidekaffee.

Da die ursprüngliche Bohne in Krisenzeiten schwer zu beschaffen war, mussten Alternativen her. Für Muckefuck, auch Landkaffee oder Zichorienkaffee wurde im 17. Jahrhundert die Wurzel der Gemeinen Wegwarte verwendet. Beim Rösten verwandelt sich Inulin in Oxymethylfurfurol, das nach Kaffee schmeckt. Da die Löwenzahnwurzel sehr ähnlich ist, wurde sie getrocknet, geröstet und gemahlen. Diese Arbeit ist mühsam, da die Wurzeln des Löwenzahn so klein sind. Auch Getreide oder Gerstenmalz wurde aufgebrüht. In eine fruchtigere Variante Mischte man auch Feigen, Bucheckern oder Kastanien. Die natürlichen Alternativen enthalten kein Koffein. Aber die Nährstoffe und Proteine aus der jeweiligen Pflanze.

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Heimischer Kaffee aus Wildpflanzen - die Zutaten.

Wir haben uns für unsere Mischung für die heimischen Superfoods Bucheckern, Wegwartenwurzel, Löwenzahnwurzel und den Vitalpilz Chaga entschieden. Eine Vorstellung unserer wilden Zutaten:

Bucheckern

Sie bleiben im Herbst unbeachtet auf dem Weg liegen. Dabei steckt einiges in der Frucht der Rotbuche. In Notzeiten retteten die eckigen Früchte die Menschen und Tiere bei Hungersnot. Denn Bucheckern haben einen Fettanteil von 40 Prozent. Außerdem finden wir hier Eisen und Zink. Und 6,4 Gramm Protein auf 100 Gramm! Das enthaltene Fagin hingegen ist für den Menschen giftig. Bucheckern also besser nicht roh essen. Da Fagin bei Hitze jedoch zerstört wird, können wir die Bucheckern rösten, mit Wasser abbrühen oder zu Mehl mahlen.

Wegwarte 

In Notzeiten wurden ihre Wurzeln mit Gerste und Roggen geröstet, gemahlen und zu Kaffee aufgegossen. Sie zählt zu den Zichoriengewächsen. Aus ihr züchteten die Menschen vor nicht allzu langer Zeit durch Zufall den ersten Chicorée und Radicchio. Die enthaltenen Bitterstoffe helfen bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit. Inulin ist ein tolles Futter für unsere Darmbakterien. Dieses Inulin ist auch, was im gerösteten Zustand nach Kaffee schmeckt. In der Pflanzenheilkunde finden wir sie als Tee für Leber- und Verdauungsbeschwerden.

Löwenzahnwurzel

Meist benutzen wir nur die prägnanten Blätter der Pflanze in Salat und Tee. Doch auch die Wurzel hat tolle Wirkstoffe. Je nach Jahreszeit und Pflanzenteil enthält die Pflanze unterschiedliche Dosen an Vitamin C, Bitter- und Gerbstoffen, Eisen und Kieselsäure. Löwenzahn wird daher als Blutreiniger, Entwässerer und Verdauungshelfer eingesetzt. Die weiße Wurzel graben wir im Frühjahr vor der Blüte oder im Herbst aus. Wir können sie roh oder verarbeitet essen.

Chaga

Der Chaga-Pilz wächst auf alten, abgestorbenen Bäumen. Er mag kalte Gebiete. Nach der Ernte wird er getrocknet und vermahlen. Das Adaptogen passt sich den Bedürfnissen unseres Körpers an. Die enthaltenen Polysaccharide sind Energiespeicher und Bestandteile von Proteinen und unterstützen somit unser Immunsystem. Triterpene wirken entzündungshemmend und antiviral. Wie auch Wildkräuter enthält er Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Pilz wirkt er stark antioxidativ und steigert unser allgemeines Wohlbefinden. Das enthaltene Melanin wirkt sich förderlich auf die Haut und unser Immunsystem aus. Zu guter Letzt versorgt er uns auch mit B-Vitaminen.

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Zubereitung von Wildem Kaffee.

Das wilde Pulver ist sehr fein gemahlen. Deshalb eignet es sich, um es wie Filterkaffee in einer French Press für 3-5 Minuten aufzubrühen. Die Menge hängt von unserem individuellen Geschmack ab. Wir empfehlen aber zunächst einen Kaffeelöffel pro Tasse. 

Auch kann das Pulver auch mit heißem Wasser aufgegossen werden und später entfernt werden. Wie bei der Zubereitung von Tee.

Das Pulver ist aber so fein, dass wir es mit warmer Pflanzenmilch mischen. Dafür können wir die Milch erhitzen, aufschäumen und das Pulver unterrühren. Natürlich ist es auch ein willkommener Gast in unserem morgendlichen Smoothie.

Kombinieren wir die Wirkstoffe und Nährstoffe dieser Pflanzenteile, entsteht eine wirklich tolle Alternative zu Kaffee. Sie ist unserer Ansicht nicht nur eine leckere Option, sondern versorgt uns täglich mit pflanzlichen Nährstoffen. Ganz ohne Koffein aus Übersee.

Weitere Rezeptideen mit dem Wilden Kaffee findest du hier. Wir sagen nur Cold Brew Coffee und Kaffee-to-go-balls.