Rauhnächte Journaling

Die Zwölf Tage zwischen den Jahren tragen einen ganz bestimmten Zauber in sich. Wir nutzen die Zeit heute, um das alte Jahr zu reflektieren und Intentionen für das neue Jahr zu setzen. Wir geben euch für jeden Tag und jeden Monat im kommenden Jahr eine Reflexionsfrage mit.
 

Rauhnächte Journaling Reflektionsfragen 

Tradition der Rauhnächte

Die Rauhnächte liegen zwischen Weihnachten und der Erscheinung des Herrn am 6. Januar. Manche berechnen das aber auch anders. Es ist jedenfalls schon immer eine besondere Zeit. Unsere Ahnen dachten, dass in dieser Zeit die wilde Jagd begann, in der Odin mit seinem Heer um die Häuser stürmt. Die sogenannten Perchten mit ihrer Fellverkleidung gaben den Tagen wahrscheinlich auch ihren Namen. “Rauh” steht hier für behaart und pelzig. Sie sollten die bösen Geister erschrecken und vertreiben.

Berechnung der Rauhnächte

Die 12 Tage “zwischen den Jahren” ergeben sich dadurch, dass Sonnenkalender und Mondkalender nicht übereinstimmen. Das Jahr aus dem Sonnenkalender hat 365 Tage. Das Jahr im Mondkalender hat 12 Monde und daher nur 354 Tage. Am Ende des Jahres bleiben also 11 Tage oder 12 Nächte “übrig”. Stillstand.

Regeln in den Rauhnächten

Für manche Menschen war es früher eine Fastenzeit und besinnliche Zeit. In Österreich gab es den Spruch: “D’ Rauhnacht sand vier, zwoa foast und zwoa dirr.” Es gibt also zwei feiste, feierliche Tage, nämlich Wintersonnenwende und Dreikönigstag. Aber auch zwei dürre Fastentage an Heiligabend und Silvester.

Alles im Haus sollte ordentlich sein, es wurde mit Räucherritualen gereinigt. Damit sich die bösen Geisterreiter nicht verfangen, sollten keine Wäscheleinen gespannt werden. Schon gar nicht sollte weiße Wäsche aufgehängt werden. Denn diese würden die wilden Geister stehlen und ein Leichentuch für seinen Besitzer schneidern.

Orakeln während der Rauhnächte

Mithilfe alter Bauernregeln wurde versucht, vorherzusagen, was im kommenden Jahr geschehen würde. Jeder der zwölf Tage steht für einen Monat im kommenden Jahr. Der erste Tag für den Januar, der zwölfte für den Dezember. Alles, was an dem jeweiligen Tag passiert, soll einen Hinweis darauf geben, was im entsprechenden Monat passieren wird. Auch Träume können wir in dieser Zeit aufschreiben und für das kommende Jahr festhalten.

Wir haben uns bei unseren Fragen an den Monaten des Jahres und ihren jeweiligen Qualitäten orientiert. Wir beantworten während der Raunächte jeden Tag eine in unserem Tagebuch. Das können wir mit einem kleinen Räucher-Ritual verbinden, um das, was im Jahr passiert ist, endgültig zu verabschieden.


Räuchern während der Rauhnächte

Reflektionsfragen für die 12 Rauhnächte

1 Januar – Zeit der Wurzeln

    Welche wichtigen Menschen haben dich durch das Jahr begleitet? Wer darf im nächsten Jahr gehen?

    2 Februar – Zeit der tiefen Erde

    Welche waren die schönsten Momente im alten Jahr, an die du dich zurückerinnern möchtest?

    3 März – Zeit der ersten Knospen

    Welche großen Träume schlummern in dir?

    4 April – Zeit des klärenden und nährenden Regens

    Wem möchtest du verzeihen?

    5 Mai – Zeit der Blüte und Wonne

    Was hat dich dieses Jahr richtig glücklich gemacht? Wovon möchtest du mehr im neuen Jahr?

    6 Juni – Zeit des Mittsommers und der Freude

    Wie sieht dein perfekter Alltag aus? Was mochtest du an deinem Alltag in diesem Jahr schon?
     

    7 Juli – Zeit des Wachstums und der ersten Früchte

    Welche neuen Gewohnheiten wünschst du dir für das neue Jahr? Wie kannst du klein anfangen?

    8 August – Zeit des Vergnügens und der Entspannung

    Wer oder was inspiriert dich?

    9 September – Zeit des Sammelns

    Was hast du dir im vergangenen Jahr vorgenommen? Was hat geklappt? Worauf bist du stolz?

    10 Oktober – Zeit des Erntedanks

    Wofür bist du gerade dankbar? Wofür in diesem gesamten Jahr?

    11 November – Zeit des Loslassens

    Was willst du hinter dir lassen? Was blockiert dich?

    12 Dezember – Zeit des Rückzugs

    Welche sind deine liebsten Rituale der Achtsamkeit und Erholung?

     
    Räucherritual während der Rauhnächte

    Wir finden es immer wieder super spannend, was so alles hochkommt, wenn wir Reflexionsfragen beantworten. Das halten wir alles in unserem Journal fest. Eine kleine Hilfestellung kann auch der Kalender aus dem alten Jahr sein. Er zeigt uns wichtige Termine und unterstützt die Erinnerung, zeigt uns wie viel wir geschafft haben. Wo wir vor ein paar Monaten standen und wie wir uns weiterentwickeln. Und es ist interessant, in die Aufzeichnungen auch während des Jahres immer wieder reinzuschauen und zu sehen, was sich bewahrheitet hat. Wir wünschen euch magischer 12 Rauhnächte!

    Mehr zu allen Jahreskreisfesten und den Rauhnächten findet ihr hier!